Zünglein an der Waage
aus Rüsselsheimer Echo von Helmut Popp
Unversehens befinden sich die MSG-Handballer mitten im Abstiegskampf – zu ihrem Glück aber lediglich als Zünglein an der Waage.
Rüsselsheim. Am drittletzten Spieltag werden die Handballer der HSG Fürth/Krumbach höchstwahrscheinlich das bereits vor dem Saisonstart fest ins Visier genommene Meisterstück in der Bezirksoberliga Darmstadt vollenden. Der hierzu benötigte Heimsieg gegen TuS Griesheim II scheint für die Odenwälder am Samstag nur noch eine Formsache zu sein. Ganz vorne an der Spitze wäre damit vorzeitig alles geklärt.
Ungemein spannend verspricht dagegen noch das Rennen um den Klassenerhalt zu werden. Gleich doppelt darin verstrickt ist die Griesheimer Landesligareserve. Die könnte nämlich einerseits bis zum Rundenende in zwei Wochen noch auf den letzten Platz abrutschen – und somit der einzige sportliche Absteiger werden. Andererseits droht Griesheim II (derzeit Zwölfter) auch noch die zwangsweise Rückversetzung in die Bezirksliga A. Dies wäre dann der Fall, wenn deren erste Mannschaft als momentanes Schlusslicht der Landesliga Süd dort nicht mehr den Kopf aus der Schlinge ziehen kann.
Unversehens eine wichtige Rolle im Wettstreit gegen den sportlichen Abstieg übernimmt nun die MSG Rüsselsheim/Bauschheim/Königstädten, die bis zum Rundenende auswärts noch gegen die beiden Letzten antreten muss: Zunächst an diesem Samstag (19.15 Uhr) beim SV Erbach und zum Finale zwei Wochen später dann beim derzeitigen Schlusslicht TGB Darmstadt. Als Tabellenachter ist die Saison für die Rüsselsheimer so gut wie gelaufen. Dennoch haben sie sich vorgenommen, in den letzten Partien unter Verantwortung des scheidenden Trainers Wladimir Daschevski nochmal alle Kräfte zu mobilisieren. Um diesem einen gebührend erfolgreichen Abschied zu verschaffen, vor allem aber um sich keine Wettbewerbsverzerrung nachsagen zu lassen.
Ein Vorhaben, das allerdings gegen hochmotivierte Gastgeber womöglich schon im Heppenheimer Vorort Erbach nicht einfach umzusetzen sein wird. Hat der SV Erbach doch in den letzten Wochen einige seiner Routiniers aus dem sportlichen Ruhestand geholt – und prompt mit einigen unerwarteten Siegen aufhorchen lassen. Derweil ist der Dreier-Spielgemeinschaft aus der Opelstadt in dieser Runde auswärts noch nicht viel gelungen. „Wir müssen mit einem Gegner rechnen, der sich mit Haut und Haaren wehren wird“, hat Wladimir Daschevski seine Schützlinge schon mal auf einen „heißen Kampf“ eingeschworen. Abwehrstratege Alexander Zellmann wird der MSG wegen einer am Dienstag im Training erlittenen Knöchelverletzung fehlen. hpp