Von Spiel zu Spiel denken
aus Rüsselsheimer Echo von Helmut Popp
Im Kreisderby gegen Erfelden soll den MSG-Handballern der zweite Saisonsieg gelingen. Trainer Daschevski warnt allerdings vor dem Kampfgeist der Gäste.
Rüsselsheim. Nach dem überzeugenden 34:17-Erfolg gegen Roßdorf II war am letzten Sonntag die große Erleichterung in den Reihen der Bezirksoberliga-Handballer aus Rüsselsheim, Bauschheim und Königstädten spürbar. Die suboptimal verlaufene Saisonvorbereitung sowie der total verpatzte Auftakt in Langen waren auf einen Schlag vergessen – die MSG-Formation von Trainer Wladimir Daschevski hatte dem entzückten Anhang bewiesen, das Handballspielen doch noch nicht verlernt zu haben. Eine Einschätzung, bei der allerdings zu berücksichtigen ist, dass die von den schwachen Roßdorfern geleistete Gegenwehr 60 Minuten lang arg überschaubar blieb.
Coach Daschevski war zufrieden, wollte aber die Höhe des Erfolges nicht überbewertet wissen. „Es war nur ein Anfang. Weitere Schritte müssen in den kommenden Wochen folgen, wenn wir unseren eigenen Ansprüchen konstant gerecht werden wollen“, sinnierte er. Und schob als übliche Phrase noch hinterher, selbst „nur von Spiel zu Spiel“ denken zu wollen. In seiner Umgebung wurde trotzdem bei einem Blick auf den Spielplan schon mal gerechnet. Und zwar recht optimistisch. Denn es folgen jetzt zwei weitere Heimspiele in der Bauschheimer Sporthalle: Am kommenden Sonntag um 18 Uhr zunächst das Derby gegen den Kreisrivalen ESG Erfelden und dann eine Woche später gegen TuS Griesheim II. Wenn beide gewonnen würden, hätte sich die MSG erst mal im vorderen Drittel der Tabelle eingenistet.
Aber von solchen Rechenspielchen hält Wladimir Daschevski nichts. Für ihn zählen nur die Fakten auf dem Feld. Natürlich sei es nicht schlecht, nun erneut zweimal nacheinander zu Hause antreten zu können. Der optimale „Vier-Punkte-Ertrag“ sei aber nur möglich, wenn „die kollektive Einstellung“ stimme. Also Konzentration, Kampfgeist und Tempo hochgehalten, zudem die Fehlerquote minimiert sowie möglichst viele Torchancen herausgespielt – und dann auch konsequent verwertet – werden können.
Am Sonntag im Nachholspiel gegen Erfelden erwartet der MSG-Trainer jedenfalls eine „enge und umkämpfte Partie“. Als Tabellenvorletzter mussten die Gäste aus Riedstadt in der Vorsaison lange um den Klassenerhalt bangen. Schon gleich zu Rundenbeginn beklagen sie einige Ausfälle, weshalb zuletzt in Bonsweiher nur zwei Feldspieler auf der Auswechselbank saßen. Dennoch zog sich die ESG bei der 24:28-Niederlage gegen den noch verlustpunktfreien Tabellenzweiten achtbar aus der Affäre. Trainiert wird sie übrigens von Christian Mentges. Dieser führte die Handballer von TuS und SKG 2004 nach dem Zusammenschluss zur MSG Rüsselsheim/Bauschheim in die erste gemeinsame Bezirksoberliga-Saison – und kehrt nun 13 Jahre später an seine frühere Wirkungsstätte zurück. hpp