TV Königstädten als dritter Partner an Bord

Handball-Bezirksoberligist MSG Rüsselsheim/Bauschheim nimmt ab der kommenden Saison mit dem TV Königstädten einen dritten Partner an Bord.

 

Rüsselsheim. Dass sich künftig die Wege der Handballer des TV Königstädten und des TV Nauheim trennen, ist schon seit Wochen bekannt. Als ESG spielen die Männer von Königstädten/Nauheim derzeit in der Bezirksliga B Darmstadt eine passable Rolle, liegen dort vor den letzten sechs Spielen auf dem fünften Rang. Dennoch wurde die Spielgemeinschaft seitens der Königstädter fristgerecht bereits Ende Dezember aufgekündigt.

 

„Es macht einfach keinen Sinn mehr“, erklärte nun Gerhard Schneider vom Handballvorstand des TV Königstädten. Das Interesse der Nauheimer an dieser Sportart habe in den letzten Jahren sukzessive nachgelassen. Aktuell wären nur noch zwei Akteure mit einem Spielerpass des TV Nauheim aktiv. Nachwuchs sei dort auch nicht vorhanden, weshalb die Königstädter Jugendmannschaften in dieser Saison bereits zusammen mit der TuS Rüsselsheim und der SKG Bauschheim als JSG um Punkte kämpfen.

 

Eine Kooperation beim Nachwuchs, die sich in den ersten Monaten offensichtlich  vielversprechend entwickelt hat. Jedenfalls haben die drei Rüsselsheimer Handballvereine nun beschlossen, ab der Saison 2017/18 auch im Männerbereich gemeinsame Sache zu machen – und als MSG Rüsselsheim/Bauschheim/Königstädten an den Start zu gehen. Und zwar gleich mit drei Mannschaften: In der Bezirksoberliga, der Bezirksliga A sowie der Bezirksliga B. „Kräfte bündeln, Spieler motivieren und die anfallenden Kosten fortan dritteln“, lautet die Maßgabe, von der alle drei Partner profitieren wollen.

 

Zwölf Jahre ist es mittlerweile her, dass sich die Männer der TuS und der SKG Bauschheim als bis dahin hartnäckige Lokalrivalen zur MSG zusammen geschlossen haben. Ein Erfolgsmodell, das 2009 mit dem Aufstieg in die Landesliga Süd seinen Höhepunkt fand. Ein Aufstieg, der keinem der beiden Vereine im Alleingang möglich gewesen wäre. Zwar wurde seinerzeit der Klassenerhalt auf Verbandsebene nicht geschafft, doch aktuell befindet sich die TuS/SKG-Formation als Tabellenvierter der Bezirksoberliga Darmstadt wieder im Aufwind.

 

Nun wird also mit dem TV Königstädten ein dritter Partner an Bord genommen. Denn: „Handballer sind Teamplayer. Warum sollte man einen zuverlässigen JSG-Partner bei den Aktiven im Regen stehen lassen“, war man sich bei der TuS und SKG schnell einig. Zudem sei der Handballsport auf dem momentanen Niveau langfristig nur durch die sinnvolle Erweiterung der MSG zu sichern. „Das große Einzugsgebiet Bauschheim, Königstädten sowie  Rüsselsheimer A- und B-Siedlung sind tolle Voraussetzungen, um weiterhin eine erfolgreiche Jugendarbeit gestalten zu können“.

 

Die Kooperationsverträge der drei Rüsselsheimer Handballvereine sind bereits unterschrieben. Die Zustimmung des Hessischen Handball-Verbandes (HHV) ist zu gegebener Zeit noch einzuholen, stellt jedoch nur eine Formsache dar. Geleitet wird die erweiterte MSG in den ersten beiden Jahren von Maria Horst (SKG Bauschheim). „Es war uns allen in erster Linie ein großes Anliegen, den Jugendspielern auf längere Sicht eine vernünftige Perspektive bieten zu können“, sagte die Handball-Chefin.

 

Weitere wichtige Personalentscheidungen sind auch bereits zum Teil getroffen worden. So wird Wladimir Daschevski wie seither die erste Mannschaft in der Bezirksoberliga trainieren. Gefunden werden müssen allerdings noch die Übungsleiter für die beiden anderen Teams. Christoph Marx, bisher Coach der zweiten MSG-Vertretung, beendet sein Engagement nach dieser Saison auf eigenen Wunsch. Und Markus Rybak, der Trainer von Königstädten/Nauheim, wechselt nach Breckenheim. Probleme bereitet auch noch die Bereitstellung der vom Verband geforderten Schiedsrichter. In der ersten gemeinsamen Saison wird die neue Dreier-Spielgemeinschaft dieses Soll nicht erfüllen können, weshalb diesbezüglich auf jeden Fall schon mal eine Strafe blüht.

 

Ob derweil der TV Nauheim nach erfolgter Auflösung der ESG unter eigener Regie eine Männermannschaft für die unterste Liga meldet, ist bisher noch nicht bekannt. Mangels Spielermaterial scheint dies aber eher unwahrscheinlich. In den Sternen steht auch noch, was die wenigen Königstädter Handballerinnen künftig machen. Die könnten für Nauheim weiter in der B-Liga spielen, sofern der TVN mit einem Frauenteam am Spielbetrieb teilnehmen will.  Oder sich der TuS anschließen, um dann in der Bezirksliga A für die FSG Rüsselsheim (Spielgemeinschaft von TuS und Hellas) auf Torejagd zu gehen.

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