HSG 2: Just…Felix Wiefelspütz
von Peter Bleser
Spiel und Ergebnis geraten bei der Wiefelspütz-Show zur Nebensache
Selten konnte ein einzelner Spieler einem Spiel so seinen Stempel aufdrücken. Felix war überall. Leitete gekonnt das Angriffsspiel und führte die Abwehr in hervorragender Manier. Im Angriff spielte er seine Mitspieler teilweise zauberhaft frei oder er fand selbst Lücken in der Abwehr, die seiner Spielgenialität, seiner Wucht und der Fähigkeit immer die richtige Entscheidung zu treffen, nichts entgegenzusetzen hatten. Die Gegner hatten Angst und weigerten sich gerade in der Anfangsphase unser Tor zu treffen.
Als die Furcht etwas nachließ, vor allem Dominik Gommans absolut keine Hand an nur irgendein Würfchen der MainHandballer bekam und der von Felix herausgeworfen Vorsprung schmolz, ging er neben seinen vielfältigen Aufgaben in der Abwehr noch ins Tor um wenigstens ein Unentschieden (12:12) zur Halbzeit zu sichern. Felix-Felix-Rufe halten durch die Kelsterbacher Sporthalle und die Fans waren entzückt ob dieser phänomenalen Darbietung.
Tim Niesik, Aushilfe aus der HSG3, fasste es in der Halbzeitpause kurz und trefflich zusammen: „ein sensationeller Typ dieser Pütz, ich will eigentlich nur noch Zweite spielen. Noch nie wurde ich so genial freigespielt“. Auch der Rest der Mitläufer aus dem Team schaute bewundernd auf die Ikone der Bezirksliga A auf.
Diese Bewunderung und das Vertrauen in Felix, lähmte im zweiten Abschnitt die Statisten so sehr, dass auch Felix, trotz aller Bemühungen einen schnellen Rückstand nicht verhindern konnte. Die Torhüter hielten weiterhin keinen Ball und so blieb es bis zur Schlussphase bei einem zwei drei Tore-Rückstand.
Kurzzeitig stockte den Erfüllungsgehilfen dann noch mal der Atem, als Nils Schlicht umknickte und nicht mehr weiterspielen konnte. Auf den Vorschlag von Felix, den Fuß sofort zu operieren reagierte „Angsthasen-Schlicht“ mit Protesten. Felix trug Nils auf seinen Händen zur Bank, behandelte und kühlte den Fuß. Zum Glück hatte Felix seinen Arztkoffer und seine Eisbox dabei.
Menschlichkeit bewies Felix dann auch noch gegenüber dem gegnerischen Torwart. Als dieser mit Tränen unterlaufenen Augen und in Erwartung des 6. Versuchs zum 7m stapfte, erkannt Felix großmütig des Torwarts Angst und verwarf den Strafwurf. Eine große Geste eines wirklich Großen.
Diese Situation setzte bei den Gastgebern nochmals frische Kräfte frei und mündete in mutigen Abschlüssen die zum 28:22 Endstand führten.
Für Verwirrung sorgte nach dem Spiel die Aussage von Florian Hartung: „Der Trainer hat mir 60 Minuten versprochen. Aber wenn Felix alles macht, da kann ich auch nach 5 Minuten auf die Bank“.
Am Ende eine unverdiente Niederlage, was auch der Trainer der MainHandballer anerkannte, der sich vor allem für die 2 Minuten Strafe gegenüber Felix in Minute 58 entschuldigte: „Hier hat der Schiedsrichter überreagiert. Das war keine Suspendierung und nur deshalb konnten wir gewinnen“.
Trotz Niederlage huldigte eine begeisterte Menge, bei von Felix mitgebrachter Hopfen-Kaltschale, vor der Halle dem „Man of the Match“. Eine 8-minütige Laola-Welle verabschiedete Felix, der dankenswerterweise nach dem Spiel auch die Trikots mitgenommen hat, in sein verdientes Wochenende.
Es spielten: Felix (10/5) und die anderen