HSG 1: Zeichen eines Aufschwungs erkennbar
von Helmut Popp
„Na endlich“ mag der geneigte Anhänger etwas erleichtert aufatmen. Wirklich entschieden ist zwar noch lange nichts, doch die abstiegsgefährdeten Bezirksoberliga-Handballer der HSG Rüsselsheim/Bauschheim/Königstädten scheinen sich seit der Verpflichtung vom Trainer Burkhard Storch tatsächlich auf einem guten Weg zu befinden. Am Sonntag gelang ihnen jedenfalls gegen den Tabellenvierten HSG Fürth/Krumbach ein überraschender 27:24 (11:13)-Heimsieg, womit aus den vergangenen drei Partien immerhin fünf Punkte auf der Habenseite verbucht werden konnten.
Nach einer kollektiv über weite Strecken überzeugenden Vorstellung, strahlte Burkhard Storch nach dem Abpfiff über beide Backen – und sprach seinem gesamten Team „ein riesengroßes Lob“ aus. Explizit hervorheben wollte er niemanden, es sei halt „eine fast perfekte Mannschaftsleistung“ gewesen. Bis auf wenige Ausnahmen in der zweiten Hälfte habe die Abwehr prima gestanden, sei auch stets auf Torwart Marco Horn Verlass gewesen. „Darauf müssen wir nun in den kommenden Wochen aufbauen“.
Ohne Zweifel hat Burkhard Storch seit seiner Amtsübernahme im Januar für frischen Wind gesorgt. Und hatte am Sonntagabend nach eigener Aussage nicht mal Angst vor einem durchaus in der Luft liegenden neuerlichen Negativerlebnis. Hatten seine Schützlinge doch zwei Wochen zuvor in Heppenheim in den letzten fünf Minuten einen Fünf-Tore-Vorsprung noch aus der Hand gegeben, mussten sich mit einem 27:27 begnügen. Auch gegen Fürth/Krumbach hatten sie exakt fünf Minuten vor dem Ende fünf Treffer vorgelegt (24:19). Die Gäste aus dem Odenwald stellten auf offene Manndeckung um – und verkürzten auf 24:23. Trotzdem vertraute Storch weiterhin seinen Akteuren („ich spürte, dass sie in diesem Moment die richtigen Lösungen parat hatten, uns so etwas nicht zweimal in Folge passiert“) – und verkniff sich die noch mögliche Auszeit. Tatsächlich machten dann auch die Treffer von Lukas Dippel und Marcel Diehl alles klar; am Ende zählte dann sogar noch beim abschließenden Freiwurf der von Mirco Reinheimer eigentlich nur weggeschnickte Ball, der zufällig im längst verlassenen Gästegehäuse landete.
Dass sich die Rüsselsheimer Dreier-Spielgemeinschaft diesen Erfolg redlich verdient hatte, stand außer Frage. Allerding schien zwischendurch auch mal alles wieder wie gewohnt zu verlaufen. „Rü/Ba/Kö“ begann konzentriert und verheißungsvoll, legte ein 3:0 sowie – nach dem Ausgleich – ein 6:3 vor. Gab danach aber in der zweiten Viertelstunde die Kontrolle aus der Hand, wurde hektisch und lag deshalb bei Halbzeit mit 11:13 hinten.
Vornehmlich verwandelte Siebenmeter waren es, die die Gastgeber anfangs des zweiten Abschnitts wieder in die Partie und nach vorne kommen ließen. Die Überraschung bahnte sich an – und wurde diesmal dann tatsächlich auch Wirklichkeit. Auch wenn zum Schluss nochmal, mit Ausnahme von Burkhard Storch, mächtig gezittert wurde.
Spielfilm: 3:0, 3:3, 6:3, 7:5, 8:8, 9:8, 9:10, 11:13 – 13:14, 15:15, 18:17, 21:18, 24:19, 24:23, 27:24.
HSG: Marco Horn, Maurice Pauly; Mirco Reinheimer (5/2), Nico Cezanne 5/3), Marius Reinheimer (4), Florian Hock (3), Lukas Dippel (3), Marcel Diehl (3/1), Tino Reschner (2), Jens Hartmann (2), Florian Römer, Torben Fähnrich, Sven Sprengard, Matthias Hirsch. .
Nächstes Spiel: Am Samstag (24. Februar) um 17.30 Uhr beim TV Büttelborn II.
Im „kleinen“ Kreisderby muss Trainer Burkhard Storch personell etwas umstellen, denn Matthias Hirsch wird fehlen und zudem stehen die A-Jugendspieler diesmal nicht zur Verfügung. Da man aber im Kampf um den Klassenerhalt natürlich weiterhin auf jeden Zähler angewiesen ist, hofft der Coach, dass bei seinen Schützlingen der aktuelle Aufschwung anhält. Außerdem ist auch angesichts der enttäuschenden 25:29-Pleite im Hinspiel gegen den Aufsteiger noch etwas gut zu machen.