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HSG 1: Meister, Meister, Meister!!!

von Helmut Popp

Am Samstagabend, exakt um 19.20 Uhr war es vollbracht. Die Meisterschaft in der Bezirksoberliga Darmstadt. Womit die Handballer der TuS Rüsselsheim, der SKG Bauschheim und des TV Königstädten – also kurz die HSG – ab September in der Landesliga Süd an den Start gehen werden. Die HSG Weschnitztal war mit 31:27 (16:11) bezwungen worden – der sechste Sieg im sechsten Spiel der Aufstiegsrunde. Am kommenden Samstag werden wir uns in Erfelden vorerst aus der BOL verabschieden. Dort geht es zwar um nichts mehr, aber natürlich soll auch diese Partie noch – im Stile eines würdigen Meisters – erfolgreich gestaltet werden.

Schon am Donnerstag hatten sich die Spieler im Training zum Meistertanz formiert. Da schaffte Rivale Crumstadt/Goddelau in allerletzter Sekunde gegen Bensheim/Auerbach noch den Siegtreffer zum 37:36. Doch die zwei Tage konnte man auch noch warten.

Es ist zudem einfach viel schöner, wenn man nach einem eigenen Spiel den Titel feiern kann. Kurzfristig hatte es während der Woche schon so ausgesehen, dass man u.U. kampflos zu den Punkten kommen würde. Weschnitztal wollte wg. Personalproblemen absagen, hatte aber dann nach einem längeren Telefonat ein Einsehen und wollte nicht den „Partycrasher“ spielen. HSG-Trainer Dennis Rybakov bekam doch noch irgendwie eine „Rumpftruppe“ zusammen, wofür ihm die Rüsselsheimer sehr dankbar waren.

Zumal die Gäste ihre Haut in Bauschheim teuer verkauften. Ohne dass der Sieg für uns je infrage gestanden hätte. Die Gastgeber waren anfangs wieder sehr fokussiert und hatten mit ansehnlichem Tempo-Handball bis zur 15. Minute ein 9:3 vorgelegt. Nach dem 11:4 schlichen sich dann einige Unzulänglichkeiten ein: Kurz hintereinander wurden zwei Siebenmeter vergeben, zudem weitere Großchancen freistehend versiebt. Deshalb schmolz die Führung etwas zusammen.

Trainer Daschevski wechselte viel durch. In der zweiten Halbzeit waren Spieler mit den Gedanken schon beim Feiern; sie verwalteten den Erfolg nur noch. Wenn es eng zu werden drohte (20:17, 24:21) hatten sie aber stets die richtige Antwort parat und brachten es ungefährdet in trockene Tücher. Spielerisch vom Meister eine der schwächeren Vorstellungen, was aber an einem solchen Tag natürlich niemanden interessierte..

Spielfilm: 3:0, 6:2, 9:3, 11:4, 12:7, 14:8, (16:11), 18:14, 20:17, 24:19, 26:22, 29:22, 29:26, 31:27.

Tore: Mirco Reinheimer (11/5), Marius Reinheimer (7), Marcel Diehl (5), Florian Römer (2), Sven Sprengard (1), Lukas Dippel (1), Tino Reschner (1), Marcel Späing (1), Nico Cezanne (1), Matthias Hirsch (1).

 

 

Die Meisterhelden kommen zu Wort

Tolle Stimmung in der Bauschheimer Sporthalle: Nach getaner Arbeit und dem 31:27-Erfolg gegen die HSG Weschnitztal durften sich Mannschaft und Betreuerstab für die wirklich souverän erspielte Meisterschaft nebst Landesligaaufstieg feiern lassen. Besonders schön: Fast alle Mitglieder der BOL-Meistermannschaft von 2009 waren am Samstagabend gekommen; mit Rainer Döring und Matthias Hirsch standen zwei von ihnen sogar noch auf dem Feld.

Rainer und Hirschi

Zudem damals schon dabei: Trainer Wladimir Daschevski und sein Co. Wolfgang Lösch.

Im allgemeinen Feiertrubel sind wir auf Stimmenfang gegangen – und haben die „Helden“ der HSG Rüsselsheim/Bauschheim/Königstädten zu Wort kommen lassen.

Trainer Wladimir Daschevski: Mir fehlen fast die Worte. Ich bin überglücklich. Es ist unglaublich, was diese Mannschaft nach der langen Corona-Pause in dieser Runde abgeliefert hat. Wir haben uns wirklich als verschworene Einheit präsentiert, wie eine Familie. Und als solch eine Familie dürfen wir jetzt auch gemeinsam völlig verdient Meisterschaft und Aufstieg feiern.

Marcel Chantre: Es war einfach affengeil, was wir alle in dieser Saison abgerissen haben. Ich bin einfach nur stolz auf das gesamte Team – und kann sicherlich auch ein klein wenig stolz auf meine eigene Leistung sein. Nun gilt es für uns alle, im nächsten Jahr die Landesliga zu halten.

Dime Ampov: Ich fühle mich bei der HSG sehr wohl. Habe mich in Rüsselsheim bestens eingelebt. Wir haben stark trainiert und sind hierfür belohnt worden. Heute könnte es mit kaum besser gehen.

Max Kaczmarek (der Kapitän hat sich am Samstag als phantastisches Vorbild gezeigt und aus freien Stücken im „Spiel der Spiele“ auf einen eigenen Einsatz verzichtet, da ein Mann zu viel an Bord war): Es ist der helle Wahnsinn. Seit der C-Jugend bin ich bei der SKG dabei; vor 13 Jahren habe ich oben auf der Tribüne das damalige Aufstiegsteam angefeuert. Und jetzt bin ich selbst Teil einer solch geilen Truppe. Auch für solche Momente treibt man doch den Sport.

Rainer Döring: Für mich als Oldie ist es einfach wunderbar, Teil dieser tollen Truppe gewesen zu sein. Als Aktiver bin ich dreimal Meister geworden. Erst mit der SKG Bauschheim in der Bezirksliga A, dann vor 13 Jahren mit der MSG und nun mit der Dreier-HSG. Wäre eigentlich ein schöner Abschluss. Kann mir im Moment auch nicht vorstellen, als  Ü40-Spieler die Strapazen einer sicherlich reizvollen Landesligasaison nochmal auf mich zu nehmen. Aber schaun mer einfach mal, was passieren wird.

Marius Reinheimer: Dass wir Meister werden können, haben einige von uns schon vor der Saison gewusst. Es hat sich nur keiner getraut, dies auch offen auszusprechen. Wir haben den ersten Schritt getan, nun gilt es für uns, alles dafür zu tun, dass wir im nächsten Jahr auch oben bleiben.

Mirco Reinheimer: Weltklasse, einfach nur Weltklasse. Ich bin froh, dass diese kraftraubende Saison nun so zu Ende gegangen ist. Nun müssen wir alle den Tank auffüllen – und dann geht es in die Landesliga; hurra.

Sven Sprengard: Ein Traum ist in Erfüllung gegangen. Jahrelang haben wir für einen solchen moment trainiert und gekämpft.

Marcel Späing:  Das ist tatsächlich meine erste Meisterschaft, die ich feiern kann. Ich bin bei den Senioren noch nie aufgestiegen. Die Jungs haben alle Vollgas gegeben, deshalb stehen wir zu Recht vorne.

 

Nico Cezanne: Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich bin nur glücklich. Wir haben uns als Mannschaft so richtig gegenseitig hoch gepusht.

Matthias Hirsch: Das war sportlich so eine richtig geile Woche für mich: Am Mittwoch holt die Eintracht den Europacup und heute machen wir uns Meisterstück. Beim Aufstieg  vor 13 Jahren war ich einer der Jüngsten, jetzt gehöre ich halt zu den Älteren. Außergewöhnlich schön ist es trotzdem.

Steffen Weyrich:  Unglaublich, Gänsehaut pur. Angesichts der tollen Stimmung in der Halle lief es mir schon beim Aufwärmen eiskalt den Rücken runter. Ich bin froh, einfach nur froh.

Marcel Diehl: Blau und Rot ein Leben lang. Wir haben den Aufstieg verdient, weil wir die ganze Saison unheimlich gekämpft haben.

Lukas Dippel: Das Spiel heute war sicherlich nicht besonders gut. Aber das ist völlig egal. Wir haben es uns alle verdient. Schon ein geiles Gefühl, aufgestiegen zu sein.

Tino Reschner: Für mich ein überwältigendes Gefühl, am Ende meiner ersten Saison bei den Aktiven mit der Mannschaft gleich aufgestiegen zu sein. Ich bin momentan wirklich ultrastolz.

Florian Römer: Ich brauche etwas, um das alles zu realisieren. Es ist überwältigend, wir haben uns alle wie eine große Familie präsentiert.

Co-Trainer Wolfgang Lösch: Unheimlich geil, so etwas nach 13 Jahren noch einmal miterleben zu dürfen. Ich freue mich für die Jungs. Es war eine großartige Runde. Gefreut hat mich, dass so viele Meister von 2009 heute in der Halle waren.

Betreuer Yannick Popp: Obwohl die Leistung heute eine der schwächeren war, mussten wir nie ernsthaft bangen. Beruhigend ist es doch, dass wir uns immer auf die Reinheimers verlassen können. Wenn es brenzlig werden könnte, haut immer einer von denen einen raus. Die Stimmung ist bombastisch – und dieser Aufstieg so was von verdient.

HSG-Vorstand Rainer Melchior: Großes Kompliment: Jeder feiert jeden – dieses Team ist ein eingeschworenes Gefüge, das den Aufstieg redlich verdient hat. Und nun in der Landesliga mitspielen darf. Sie genießt unser uneingeschränktes Vertrauen. Vielleicht können wir für die höhere Liga personell noch etwas aufrüsten.

HSG-Vorstand Gerhard Schneider: Ein Riesenerfolg für die gesamte HSG. Mir geht es jetzt blendend. Super, einfach nur Super, was das Team in dieser Saison gezeigt hat. Man kann stolz sein, weil auch die unteren Mannschaften und die Jugend funktionieren.

HSG-Vorstand Christoph Marx: Die Saison hat einen faden Beigeschmack, weil mich der Coach bisher nie als Joker in den Kader berufen hat. Spaß beiseite, ich bin unheimlich Stolz auf diese geile Truppe. Die Jungs sind ein tolles Vorbild für unsere JugendspielerInnen und haben gezeigt, welche Euphorie in diesem Verein möglich ist!