HSG 1: Kritische Töne
von Helmut Popp
Debakel und Desaster: An diesen wenig angenehmen Schlagwörtern führt kein Weg vorbei, soll der sonntägliche Auftritt unserer ersten Handballmannschaft bei der SG Egelsbach beschrieben werden. Eine katastrophale Darbietung ohne nennenswerte Gegenwehr führte schon bis zur Pause zu einem 8:22-Rückstand. Klar, dass der gastgebende Tabellenzweite da in der zweiten Hälfte gefahrlos mehrere Gänge zurückschalten konnte, ohne die Kontrolle über das Geschehen aus der Hand zu geben. Immerhin bot sich den Rüsselsheimern so die Gelegenheit, ihre Trefferausbeute wenigstens ein klein wenig zu erhöhen. 24:37 hieß am Ende der einseitigen Handballstunde.
Ohne den erkrankten Torwart Marcel Chantre angetreten, stand „Rü/Bau/Kö“ beim früheren Rivalen aus der Bezirksoberliga Darmstadt (der sich längst eine Liga höher vorzüglich etabliert hat) auf verlorenem Posten. In Minute 13 hieß es bereits 3:10. Die Dreier-Spielgemeinschaft aus der Opelstadt ließ kollektiv die Köpfe hängen – und ergab sich bis zum Gang in die Kabine ihrem Schicksal.
Folgerichtig mutiert nun der Rest des erneut auf ein Jahr beschränkten Gastspiels in der Landesliga Süd immer mehr zu einer Frage der Ehre. Nach dem überraschenden 24:23-Sieg zum Rückrundenauftakt bei der HSG Rodgau/Nieder-Roden II lief nur noch wenig zusammen. Trainer Wladimir Daschevski beklagt mittlerweile neben „dem personell dünn besetzten Kader“ auch „eine unbefriedigende Trainingsbeteiligung“. Was sich dann halt auch bei den Darbietungen auf dem Feld wiederspiegelt.
Sechs Partien stehen nun bis zum Rundenende am 6. Mai (ausgerechnet beim designierten Meister SG Bruchköbel) noch aus. Die Mannschaft sollte sich die Frage stellen, ob sie sich da jedes Mal derart „vorführen und abschlachten“ lassen will, wie am Sonntag in Egelsbach. Oder ob sie nicht noch etwas Ehrgeiz aufbringen kann, die Saison wenigstens nicht als Tabellenletzter zu beenden. Eigentlich hatten die zum souveränen und verdienten Titelgewinn in der BOL Darmstadt führenden Leistungen der vorherigen Runde in den Reihen von TuS, SKG und TVK ganz andere Hoffnungen geweckt…
Spielfilm: 1:1, 3:2, 6:2, 10:3, 13:5, 17:7, 22:8 – 25:11, 30:15, 33:19, 35:22, 37:24.
Rü/Ba/Kö: Dime Ampov, Maurice Pauly; Marius Reinheimer (8), Mirco Reinheimer (6/3), Matthias Hirsch (3), Max Kaczmarek (2), Lukas Dippel (2), Tino Reschner (1), Nico Cezanne (1), Marcel Späing (1), Marcel Diehl, Steffen Weyrich, Sven Sprengard, Florian Römer.
Nächstes Spiel: Samstag, 18. März (20.00 Uhr, Sporthalle Bauschheim) gegen TuSpo Obernburg II.
Nach dem spielfreien kommenden Wochenende erwartet die HSG den Tabellensechsten aus Obernburg zum Aufsteigerduell. Die Obernburger haben sich prima in der Landesliga eingefunden, scheinen als einziger der drei Neulinge den Klassenerhalt problemlos zu schaffen. Das Hinspiel endete für unser Team mit einer deutlichen 22:32-Niederlage. Nun gilt es abzuwarten, wie sich die Gastgeber nach den zurückliegenden Enttäuschungen präsentieren werden (siehe oben).