HSG 1: Große Vorfreude, trotz „Damoklesschwert“ Corona und Energiekrise
von Helmut Popp
Allzu lange sind die Meisterfeiern noch gar nicht her. Da wird es am kommenden Sonntag schon wieder so richtig ernst, starten die erste und zweite Männermannschaft der HSG Rüsselsheim/Bauschheim/
Mit dem Heimspiel gegen die HSG Rodgau/Nieder-Roden II beginnt am Sonntag (18 Uhr) für die Formation um Erfolgstrainer Wladimir Daschevski das „Abenteuer Landesliga“. Mit gespannter Erwartung sehen alle dem ersten Auftritt gegen die zweite Mannschaft des Drittligisten entgegen, die letzte Saison als Siebter der Aufstiegsrunde abschloss – und damit den Klassenerhalt frühzeitig in der Tasche hatte. Schon zuvor (16 Uhr) trifft die zweite HSG-Vertretung in der Bezirksliga A auf die HSG Bieberau/Modau II. Trainer Peter Bleser hofft, gleich etwas Zählbares einfahren zu können.
Für den weiteren Rundenverlauf wäre natürlich auch für „Rü/Ba/Kö I“ zum Auftakt ein Erfolgserlebnis sehr wichtig. Dass es als Neuling sehr schwierig wird, liegt auf der Hand. Aber das Team des Bezirksoberliga-Meisters hat sich schon vorgenommen (und hält sich auch selbst für stark genug), vier oder fünf Konkurrenten hinter sich zu lassen. Damit es nicht wieder – wie seinerzeit 2009/10 beim ersten Anlauf – nur bei einem kurzen Intermezzo in der Fünftklassigkeit bleibt.
Nach den ersten Spielen (es folgt am Freitag 16.9. auswärts MSG Umstadt/Habitzheim II sowie am Donnerstag 22.9 – vorverlegt wg. Kerb – zu Hause Oberligaabsteiger RW Babenhausen) wird man einen ersten Eindruck erlangt haben, inwieweit dies realistisch ist. Das sicherlich ebenso spannungsgeladene wie prestigeträchtige erste Duell mit dem Kreisrivalen TV Büttelborn ist für den am 15. Oktober.(in Büttelborn) terminiert.
Der Aufsteiger startet praktisch mit einem unverändertem Kader in die Runde; lediglich Routinier Rainer Döring beendete im Mai mit dem Titelgewinn seine Karriere in der ersten Mannschaft. Trainer Wladimir Daschevski vertraut folglich einem eingespielten Team. Und hofft, dass dieses auch eine Liga höher seine Stärken aufs Feld bringen kann. Will heißen: ein ebenso kampf- wie spielfreudiges Kollektiv – mit einem herausragenden Torwart Marcel Chantre als Rückhalt zwischen den Pfosten (weitere Torhüter im Kader: Dime Ampov und – aus der HSG II aufgerückt – Maurice Pauly). Chantre leitete zudem mit akuraten Pässen viele eigene Tempogegenstoßtore ein. Vor allem der flinke Marcel Diehl war in der vergangenen Runde Nutznießer. Man darf gespannt sein, ob dies nun auch in der Landesliga klappt. Ebenso, ob die Brüder Marius und Mirco Reinheimer aus der zweiten Reihe weiter so treffsicher agieren.
So ganz zufrieden ist Trainer Daschevski allerdings mit dem Verlauf der Vorbereitung nicht: „Ich habe schon wesentlich bessere Vorbereitungsphasen erlebt“. Minutiös wurde frühzeitig alles geplant, doch dann machten kurzfristige Absagen von vorgesehenen Testspielgegnern zu schaffen. Ein Pluspunkt wenigstens: Durch den 30:24-Sieg gegen die TG wurde man nach vielen Jahren mal wieder Stadtmeister.
Richtig ernst wird es aber nun sowieso erst am Sonntag. Wie erwähnt, wäre ein gelungener Auftakt in heimischer Umgebung (mit stimmkräftiger Unterstützung der Fans) sehr wichtig.
Auch der HSG-Vorstand sieht der Runde auf Hessenebene gespannt entgegen, hat die Rahmenbedingungen (mit etwas höheren Kosten und auch Anforderungen von Seiten des Verbandes) geschaffen. Runzelt jedoch auch etwa die Stirn, denn Corona ist noch nicht vorbei. Weiteres „Damoklesschwert“: Die Energiekrise sowie die diesbezgl. bereits verkündeten Maßnahmen zu Energieeinsparungen. Nur kaltes Wasser aus den Duschen, mäßig beheizte Hallen, frierende Sportler und auf den Rängen dick vermummte Zuschauer, womöglich auch noch bei „Schummerlicht“: Angesichts des heißen Sommers mag dieses im Moment noch mehr oder weniger klaglos hingenommen werden, wenn es jedoch im Winter draußen kalt sein sollte, gerät auch dadurch ein geordneter Trainings- und Spielbetrieb wieder in große Gefahr.