HSG 1: Erstmal nur ein erleichtertes Durchatmen
von Helmut Popp
Ein Befreiungsschlag war es noch nicht, allenfalls Anlass für ein spontanes erleichtertes Durchatmen. Nach monatelanger quälender Erfolglosigkeit durften die Handballer der HSG Rüsselsheim/Bauschheim/Königstädten am Sonntag endlich mal wieder einen Sieg feiern. Dazu noch einen im Kellerduell gegen Schlusslicht TuS Griesheim II mit 30:25 (14:9) relativ souverän erspielten, der im Verlauf der 60 Minuten eigentlich kaum einmal ernsthaft in Gefahr geraten war.
Also konnten gleich im ersten Heimspiel unter dem neuen Trainer Burkhard Storch die erhofften zwei Punkte eingefahren werden. Der äußerte sich nach dem Abpfiff entsprechend zufrieden: „Meine Mannschaft hat ein gutes Spiel abgeliefert, in das sie anfangs blendend reingefunden hat. In der zweiten Halbzeit war dann die eine oder andere Widrigkeit zu erkennen, doch unter dem Strich bin ich zufrieden“. Vor allem die engagierte Defensivarbeit, die vielen Paraden von Torwart Marco Horn sowie vorne die Rückraumtore des diesmal wieder besser aufgelegten Mirco Reinheimer und auch die Ideen von Matthias Hirsch (Storch: „Hervorragender Denker und Lenker unserer Aktionen“) sorgten für die entscheidenden Impulse.
Dabei mussten die Gastgeber noch vor dem Anpfiff des alleine pfeifenden Schiedsrichter-Routiniers Arno Becker – der „Hansdampf an der Pfeife“ in allen Ligen des Bezirks Darmstadt leitete gewohnt souverän, hatte in diesem brisanten Abstiegsduell überhaupt keine Probleme – einen Rückschlag hinnehmen: Marius Reinheimer schüttelte schon in der Warmmachphase mit dem Kopf, verneinte seine Einsatzfähigkeit. „Vermutlich eine unheimlich schmerzhafte Bauchmuskelzerrung“, lautete die von ihm getroffene Selbstdiagnose.
Reinheimers Kameraden (hauptsächlich dessen Bruder Mirco) sorgten in der diesmal, trotz des gleichzeitig ausgetragenen EM-Endspiels zwischen Frankreich und Dänemark, wieder einmal besser besuchten Bauschheimer Sporthalle dennoch schnell für entspannte und gute Stimmung. Keeper Marco Horn fand prima in die Partie, während dessen Vorderleute in der ersten Viertelstunde bereits eine 9:2-Führung herauswarfen konnten. Zweifellos ein Frustlöser – und gleichzeitig der Schlüssel zum Erfolg.
Die Griesheimer Landesligareserve kam zwar später etwas besser ins Spiel, während die Gastgeber den einen oder anderen Durchhänger zu überstehen hatten. Es sollte jedoch nichts mehr anbrennen: Über das 14:9 zur Pause stand am Ende ein vorerst erlösender Start-Ziel-Sieg zu Buche.
Spielfilm: 2:0, 4:2, 9:2, 12:6, 12:8, 14:9 – 16:10, 18:12, 19:15, 21:16, 22:18, 25:20, 28:23, 30:25.
HSG: Marco Horn, Maurice Pauly; Mirco Reinheimer (9/2), Nico Cezanne (5/1), Matthias Hirsch (5/2), Lukas Dippel (3), Tino Reschner (3), Jens Hartmann (2), Florian Hock (1), Florian Römer (1), Sven Sprengard (1), Marcel Diehl, Robin Gross.
Nächstes Spiel: Am Sonntag (4. Februar) um 18 Uhr in der Nibelungenhalle beim HC VfL Heppenheim.
Nach dem Sieg gegen Griesheim ist die HSG im nächsten wichtigen Kellerduell an der Bergstraße gefordert. Die Heppenheimer, die das Hinspiel am Kerbewochenende in Bauschheim kampflos verloren gaben, liegen noch einen Rang und einen Punkt vor unserer Mannschaft. Burkhard Storch hat den nächsten Gegner am vergangenen Wochenende bei dessen unglücklicher 24:26-Niederlage in Riedstadt unter die Lupe genommen. Sein Fazit: „Die hätten da durchaus etwas holen können. Idealerweise sollten wir nun am Sonntag zwar in Heppenheim unbedingt nachlegen, müssen aber auf viel Widerstand gefasst sein. Der HC hat nur einen relativ schmalen Kader, ist aber keinesfalls schlecht und wird vor allem in eigener Halle viel Kampfgeist entwickeln“.