Rüsselsheim. Der Tabellenzweite empfängt den Vierten: Wohlwollend kann man durchaus von einem echten Spitzenspiel der BOL Darmstadt sprechen, wenn die Handballer der MSG Rüsselsheim/Bauschheim/Königstädten am Sonntag um 18 Uhr im Langener Sportzentrum Nord ihre Visitenkarte abgeben. Eine sportliche Herausforderung ist es allemal für die Dreier-Spielgemeinschaft. Für die ist zwar der Zug nach ganz vorne längst abgefahren, doch den  Platz im Verfolgerfeld möchte man bis zum Saisonende gerne verteidigen.

Daran lässt MSG-Trainer Markus Rybak keine Zweifel: „Wir fahren sicher nicht als Favorit dorthin. Aber auch nicht ohne eigene Ambitionen. Wir wissen um unsere Stärke und wollen unsere Haut so teuer wie möglich verkaufen“. Rybak sieht Gastgeber HSG Langen im Meisterschaftsrennen unter Druck gesetzt. Hat der doch erst am Vorsonntag in Lorsch in der Schlussphase eine 26:21-Führung noch in den Sand gesetzt – und durch die 30:31-Niederlage wertvollen Boden auf Überraschungs-Spitzenreiter TV Groß-Rohrheim verloren.

Für Langen war es erst die dritte Pleite dieser Saison. Alle sieben Verlustpunkte hat die HSG in fremden Hallen zugefügt bekommen, wie auch beim 29:29 im umkämpften Hinspiel in Bauschheim. Zu Hause ist das Team von Trainer Sebastian Poeck aber eine echte Macht, hat sich da bisher noch keine Blöße gegeben – und durchweg hohe Siege eingefahren. Auch diesmal darf auf ein Offensiv-Feuerwerk gehofft werden. Immerhin stehen sich mit Langen (602 Treffer) und „Rü/Ba/Kö“ (578) die beiden torhungrigsten Mannschaften der Liga gegenüber.

Hinsichtlich der Zukunftsplanung mussten die Rüsselsheimer Handballer jüngst jedoch einen Rückschlag in Kauf nehmen. Haben doch mit Rückraumwerfer Marius Reinheimer und Kreisläufer Max Kaczmarek schon jetzt zwei Leistungsträger nach der laufenden Saison ihren Abschied verkündet. Beide suchen dann eine neue Herausforderung und wollen ab Juni zwei Klassen höher für den Oberligisten TuS Dotzheim auf Torejagd gehen.         hpp