Harakiri-Handball noch mit einem Punkt belohnt
Für unstrukturierten Harakiri-Handball wurde die MSG in Darmstadt noch mit einem Punkt belohnt.
Darmstadt. Viel fehlte am Samstagabend nicht – und die Bezirksoberliga-Handballer der MSG Rüsselsheim/Bauschheim hätten als Gast des Tabellenzwölften TGB Darmstadt vollends ihr blaues Wunder erlebt. Ernüchternd war deren schwache Vorstellung so oder so. Doch wenigstens brauchten sie sich nicht mit gänzlich leeren Händen auf die Heimfahrt begeben. In einer ungemein turbulenten Schlussminute hatte die TuS/SKG-Formation immerhin durch das 30:30 (16:15) noch einen Punkt gerettet.
50 Sekunden vor der Schlusssirene schien die Niederlage bereits beschlossene Sache zu sein. 28:30 lagen die Rüsselsheimer da zurück. Zwar glückte noch der Anschluss, doch verblieb danach kaum noch Zeit. Weil der Gegner wegen Zeitstrafen nur noch zu viert agieren durfte, blieb Yannick Popp vorne stehen. Hinten konnten seine fünf Kameraden in Überzahl tatsächlich nochmal den Ball erobern. Ein langer Pass über das gesamte Feld. Hastiger Wurf von Popp, Tor und Abpfiff – das war Maßarbeit.
Mag diese Punkteteilung angesichts des ergebnismäßig weitgehend ausgeglichenen Spielverlaufs auch in Ordnung gehen, so muss sie aus Sicht der Gäste doch als äußerst glücklich bezeichnet werden. Wie ein Tabellenvierter ist die MSG jedenfalls in Darmstadt nicht aufgetreten. Dabei strotzte sie zuvor angesichts der aktuellen Erfolgsserie vor Selbstbewusstsein. Wurde dann allerdings schon in den Anfangsminuten vom keck aufspielenden Gegner überrascht.
Es bedurfte einiger Anstrengungen, um einen Drei-Tore-Rückstand aufholen zu können. So richtig in Schwung ist das Team von Trainer Wladimir Daschevski dennoch nicht gekommen. Zu unsortiert wirkte diesmal die Abwehr, während der Angriff gegen die offensive Deckungsvariante der Bessunger nie seinen gewohnten Rhythmus fand. Dennoch hatte man dann bei Halbzeit mit 16:15 die Nase vorne.
Unmittelbar nach Wiederbeginn sah es kurzfristig so aus, als könnte Rüsselsheim/Bauschheim endlich die Favoritenrolle bestätigen. Das 20:17 wurde jedoch schnell wieder aus der Hand gegeben. Was folgte, wirkte weitgehend unstrukturiert. Phasenweise muss die Spielweise der MSG sogar als Harakiri bezeichnet werden. Neben vier ungenutzten Siebenmeterchancen wurden aus allen Lagen die Bälle verballert. Hinzu gesellten sich technische Fehler und Fehlabgaben. Der noch um den Klassenerhalt kämpfende Gastgeber Darmstadt war derweil wesentlich stärker als erwartet.
Spielfilm: 3:1, 6:3, 7:5, 8:8, 10:11, 13:12, 14:14, (15:16), 16:18, 17:20, 19:21, 22:22, 25:23, 25:25, 27:25, 27:27, 29:27, 30:28, 30:30.
MSG: Marcel Chantre (1), Christoph Seibert; Marius Reinheimer (8), Sven Sprengard (5/1), Yannick Popp (5/2), Matthias Hirsch (3), Felix Balß (2), Jens Hartmann (2), Sascha Daschevski (2), Marcel Diehl (1), Nico Cezanne (1), Alexander Zellmann, Max Kaczmarek.
SR: Becker (Eberstadt) – war kurzfristig für die erkrankte Kollegen eingesprungen, hat es alleine ordentlich gemacht. Zuschauer: 70.