Feier garantiert
Die MSG-Handballer wollen am Samstag feiern. Unwahrscheinlich allerdings, dass es hierzu neben dem 50. Geburtstag ihres Trainers einen weiteren Anlass geben wird.
Rüsselsheim. Seit sechs Spieltagen sind die Handballer der MSG Rüsselsheim/Bauschheim in der Bezirksoberliga Darmstadt unbesiegt. Eine beachtliche Serie, die nun jedoch am Samstag im Odenwald womöglich enden wird. Dort, in der Halle des Fürther Schulzentrums, wird um 19 Uhr der Vergleich mit der HSG Fürth/Krumbach angepfiffen – ein Spitzenspiel Zweiter gegen Vierter. In dem allerdings schon vor dem Anwurf die Kräfteverhältnisse klar verteilt scheinen: Der letztjährige Landesligist Fürth/Krumbach ist haushoher Favorit.
Fast alles spricht für den gastgebenden Tabellenzweiten. Es fängt schon damit an, dass in dieser Spielstätte für die Spielgemeinschaft von TuS und SKG in der Vergangenheit noch nie etwas zu holen war. Stets mussten hohe Niederlagen quittiert werden. Weil man es nie schaffte, den vom Gegner praktizierten „Power-Handball“ zu unterbinden. Gerade vor eigenem Publikum ist die HSG eine Macht, die von der ersten Minute an volles Tempo geht. Und mal so richtig ins Rollen gekommen, sich dann auch praktisch nicht mehr aufhalten lässt.
Damit muss Rüsselsheim/Bauschheim aus verschiedenen Gründen auch am Samstag wieder rechnen. Kämpfen ihre Gastgeber doch darum, dem immer noch ungeschlagenen Primus TV Büttelborn nochmal so richtig auf die Pelle rücken zu können. Um die eigenen Titelchancen bis zum direkten Aufeinandertreffen am letzten Spieltag zu wahren. Vier Punkte beträgt der Abstand. Büttelborn müsste also bis dahin irgendwo noch Federn lassen, was jedoch wenig wahrscheinlich ist. Trotzdem haben die Fürther keinesfalls die Flinte schon ins Korn geworfen, wollen vielmehr im Falle eines Patzers des Konkurrenten gerüstet sein.
Ein weiterer Grund, weshalb die Rüsselsheimer auf hochmotivierte Gegenspieler gefasst sein sollten, liegt in deren Darbietung am Vorsamstag. Da hatte sich die HSG in Darmstadt nach einem 12:13-Pausenrückstand gerade noch so zu einem 24:21-Erfolg gequält. „Wir waren richtig schlecht“, kommentierte Coach Jens Becker die Leistung seines Teams. Und wer den erfahrenen Trainer-Fuchs kennt, der weiß, dass dieser nach solch einer Einschätzung in den Übungseinheiten dieser Woche die Zügel mächtig angezogen haben wird.
Relativ entspannt geht es hingegen bei der MSG Rüsselsheim/Bauschheim zu. Deren Trainer Wladimir Daschevski wird sich am Samstag ausnahmsweise nicht mit Handball beschäftigen. Stattdessen feiert er in großer Runde seinen 50. Geburtstag, weshalb auch Sohn Sascha nicht aufläuft. Auf der Bank lässt sich das Geburtstagskind von Stephan Reinheimer vertreten. Die MSG-Mannschaft ist dann am späten Abend zur Feier in Braunshardt eingeladen. Und weiß genau, welch schönes sportliches Überraschungsgeschenk sie ihrem Trainer bereiten könnte. Wie zu hören ist, hat sie allerdings diesbezüglich auch schon vorsorglich etwas anderes vorbereitet. Zu groß sei nämlich ansonsten die Gefahr, mit gänzlich leeren Händen dem Jubilar gegenübertreten zu müssen.