Bittere Pleite
von Helmut Popp aus Rüsselsheimer Echo
Nachdem kollektiv nichts klappte, setzte es für die MSG-Handballer gegen den Vorletzten eine unerwartete Heimpleite. Einen ehemaligen Profi in den Reihen des Gegners ließ man gewähren.
Rüsselsheim. Die bisher so heimstarken Bezirksoberliga-Handballer der MSG Rüsselsheim/Bauschheim/Königstädten mussten am Sonntag in der Bauschheimer Halle eine bittere Pleite in Kauf nehmen: Gegen den Tabellenvorletzten SV Erbach setzte es eine unerwartete 31:36 (13:20)-Niederlage, die den Mannen um Trainer Markus Rybak vorerst den vierten Tabellenplatz kostete.
Die Rechnung der MSG, aus drei aufeinanderfolgenden Partien gegen hinten stehende Teams sechs Punkte zu holen, ist also schon gleich zu Beginn ad absurdum geführt worden. Warum? Nun, es waren verschiedene Komponenten, die den unsäglich schwachen Auftritt gegen den Gast auf dem Heppenheimer Vorort bewirkten. Zum einen wurde dieser sicherlich zu sehr auf die leichte Schulter genommen. Der Glaube, diesen auch mit angezogener Handbremse beherrschen zu können, erwies sich als klassischer Trugschluss. Als dies von den Protagonisten im Trikot der Rüsselsheimer erkannt wurde, war es jedoch schon zu spät, um den Schalter noch entscheidend umlegen zu können.
Am Ende hatte das Kollektiv von „Rü/Ba/Kö“ diesmal überhaupt nicht funktioniert, keiner der Akteure seine Normalform erreicht. Wohingegen der Außenseiter von der Bergstraße sich überraschend stark präsentierte und mit viel Einsatz der MSG ab Mitte der ersten Hälfte gehörig den Schneid abkaufte. Hatte die zunächst mit einer 3:1-Führung noch manierlich begonnen, verlor sie dann jegliche Kontrolle und Übersicht. Viele Missverständnisse hatten technische Fehler zur Folge – und führten zum fast schon peinlich anmutenden 13:20-Rückstand bei Halbzeit.
Auch hatten die Gastgeber kein Rezept gefunden, den Aktionsradius des Erbacher Spielertrainers Nemanja Skrobic (15 Tore) einzuengen. Der frühere Profi-Handballer aus Serbien konnte schalten und walten, wie er wollte. Woran auch nach Wiederbeginn eine konsequente Manndeckung gegen ihn nichts mehr änderte. Ebenso wenig, wie die geharnischte Kabinenpredigt von MSG-Coach Rybak. Sieben Tore Rückstand ließen sich in den zweiten 30 Minuten nicht mehr kompensieren. Hierfür war die MSG an diesem Tag einfach zu schwach – und der mit jeder Minute selbstbewusster wirkende Gegner zu stark.
Spielfilm: 3:1, 4:4, 5:6, 6:6, 6:9, 7:11, 8:14, 10:16, 12:18, (13:20), 15:22, 19:24, 23:28, 26:32, 29:35, 31:36.
MSG: Gommans, Feuster; Marius Reinheimer (12/2), Cezanne (4), Diehl (3), Dankwardt (3), Römer (3), Sprengard (2), Weyrich (2), Kaczmarek (2/1), Dippel, Manderscheid, Mirco Reinheimer, Hirsch. hpp