HSG 1: Automatismen greifen noch nicht
von Helmut Popp
Für den Neuling gestalteten sich am Sonntagabend die ersten fünf Minuten in der Bauschheimer Sporthalle eigentlich noch recht vielversprechend: Gut 200 erwartungsfrohe Zuschauer bildeten einen angemessenen Rahmen für den Rundenauftakt in der Landesliga Süd. Der erste Angriffsversuch der Gäste war erfolgreich abgewehrt, während auf der Gegenseite Kreisläufer Max Kaczmarek den ersten Saisontreffer für die HSG Rüsselsheim/Bauschheim/
Doch anschließend offenbarte sich schnell, in welche Richtung sich diese Partie entwickeln würde. Die HSG Rodgau/Nieder-Roden II – ein junges, athletisches und spielfreudiges Team – brachte ihre Stärken aufs Feld und zog den Ambitionen des Aufsteigers kontinuierlich den Zahn. Der musste sich folgerichtig am Ende mit 23:28 (10:15) geschlagen geben, war dabei mit den „nur“ fünf Toren Differenz noch relativ gut bedient.
Was nach dem Abpfiff auch Trainer Wladimir Daschevski bestätigte. Der musste auf die verletzten Nico Cezanne und Florian Römer verzichten, wofür kurzfristig Tobias Klink einsprang (zudem hielten sich die A-Jugendspieler Robin Gross und Dustin Kletsch bereit, die jedoch letztlich noch nicht zum Einsatz kamen). „Mein Kollege aus Nieder-Roden hat mir erzählt, dass er über einen Kader von 25 Spielern verfügt“, wies HSG-Coach Daschevski auf seine eigene „relativ dünne Personalsituation“ hin.
Man könnte resümieren, dass die Rüsselsheimer Dreier-Spielgemeinschaft zum Auftakt in der Fünftklassigkeit einiges an Lehrgeld bezahlt hat. Muss man aber nicht. Fakt auf jeden Fall, dass die Automatismen der letztjährigen BOL-Meistersaison auf Anhieb eine Liga höher noch nicht griffen. Die Abwehr offenbarte doch viele Lücken, das Umschaltverhalten war arg fehlerbehaftet und im Formationsangriff wurden die zündenden Ideen vermisst. Am effektivsten waren noch die Aktionen über den Kreis, wo Max Kaczmarek zum erfolgreichsten Schützen avancierte. Gegen die stets aufmerksame Abwehrreihe aus dem Rodgau stachen indes die „Trümpfe“ im Rückraum noch nicht. Mirco Reinheimer traf immerhin noch sechsmal, doch dessen Bruder Marius hatte am Sonntag „Ladehemmung“, leistete sich viele Fehlwürfe. Auf den Rängen zwar vereinzelt kritisiert, aber durchaus auch positiv zu bewerten: Er versuchte es immer wieder, gab nicht auf – und sollte es so schon in den kommenden Partien packen, sich mit erfolgreicheren Würfen das nötige Selbstvertrauen zu verschaffen.
Idealerweise bereits am kommenden Freitag (19 Uhr), wenn für die HSG bei der MSG Umstadt/Habitzheim II (am Sonntag 25:33-Verlierer in Langen) der erste Auswärtsauftritt ansteht.
Spielfilm: 1:0, 3:2, 3:6, 5:6, 6:9, 7:12, (10:15), 12:17, 13:19, 16:24, 21:27, 23:28.
Rü/Ba/Kö: Marcel Chantre, Maurice Pauly; Max Kaczmarek (7/3), Mirco Reinheimer (6), Matthias Hirsch (3), Marcel Diehl (3), Sven Sprengard (2), Marius Reinheimer (2/1), Steffen Weyrich, Lukas Dippel, Tobias Klink, Tino Reschner; (Ersatz: Robin Gross, Dustin Kletsch).