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HSG 1: Erfolgreicher Saisonabschluss

von Helmut Popp

Das in der Vergangenheit meist recht hitzige Kreisduell zwischen der ESG Erfelden und der HSG Rüsselsheim/Bauschheim/Königstädten ähnelte diesmal eher einem lockeren Saisonauslaufen – in wohltuend freundschaftlicher Atmosphäre. Offenkundig, dass sich da im 19. Rundenspiel, zum Ausklang einer sich lange hinziehenden (Corona-) Saison 2021/22, zwei Mannschaften gegenüberstanden, die sich längst ihre sportlichen Wünsche erfüllt hatten. Gastgeber Erfelden bereits im März mit dem Erreichen der BOL-Aufstiegsrunde, womit die ESG  fortan nicht mehr um den Klassenerhalt zu bangen brauchte. Und die Rüsselsheimer Dreier-Spielgemeinschaft vollbrachte ja vor einer Woche mit dem Heimsieg gegen Weschnitztal ihr Meisterstück, verabschiedete sich nun mit einem 28:24 (10:12-) Erfolg aus der Bezirksoberliga Darmstadt. Ab September geht es für die Formation von Meistertrainer Wladimir Daschevski in der Landesliga Süd um Punkte – eine wirklich sehr anspruchsvolle Aufgabe.

Ausgelassen war am Samstag die Stimmung schon vor dem Anpfiff. Das gemeinsam mit ihren Fans per Reisebus die paar Kilometer nach Erfelden gefahrene Meisterteam konnte es sich nicht verkneifen, zuvor noch einen kurzen Abstecher ans Ortsschild ihres distanzierten Titelrivalen Crumstadt/Goddelau zu unternehmen, wo schnell noch ein Gruppenfoto geschossen wurde.

In der Erfelder Halle gratulierten die Hausherren dann ihrem alten Rivalen aus dem Nordkreis artig zur Meisterschaft, während dessen Fans anschließend den beim Gegner verabschiedeten Robert Popall hochleben ließen.

Danach wurde Handball gespielt. Nach den finalen 60 Saisonminuten hatte der Meister auch das sechste Aufstiegsrundenspiel gewonnen – damit insgesamt 17 von 19 Partien erfolgreich gestaltet (nur in Crumstadt und Lampertheim setzte es kurz hintereinander mal zwei Pleiten) – und folglich auch völlig verdient den Weg auf die hessische Verbandsebene geschafft.

Bei Halbzeit lagen die Rüsselsheimer am Samstag allerdings noch mit 10:12 hinten. Im Angriff wurden zu viele Chancen liegen gelassen, zudem wollte sich der Gegner auch mit einer manierlichen Vorstellung von seinem Publikum verabschieden. Obwohl letztlich in der Aufstiegsrunde ohne Punktgewinn geblieben, gelang dies den Erfeldern auch. Nur gegen die Wurfgewalt der beiden HSG-Rückraumschützen Marius und Mirco Reinheimer (zusammen 18 Tore) war kein Kraut gewachsen.

Eine Schrecksekunde hatte der Primus schon in der ersten Hälfte zu verkraften: Torwart Marcel Chantre zog sich bei einer gelungenen Parade eine Ellenbogenverletzung zu, musste fortan von Dime Ampov ersetzt werden. Doch der junge Nordmazedonier tat dies vorzüglich, stellte bis zum Abpfiff unter Beweis, dass sich Mannschaft und Trainer durchaus auf ihn verlassen können, wenn er gebraucht wird.

Trainer Daschevski hatte dann zum Schluss noch ein besonderes Schmankerl parat: HSG-Vorstand Christoph Marx wurde eingewechselt, setzte sofort mit einem gekonnten Bodenpass Kreisläufer Max Kaczmarek in Szene. Der traf zum 26:22. Das 27:22 entsprang dann einem von Lukas Dippel vollendeten Kempa-Trick, während schließlich der 28. – und vorerst letzte  – HSG-Treffer in der BOL fast standesgemäß von Marius Reinheimer erzielt wurde.

Der aktuelle Zeitplan des Meisters: Über Erfelden nach Mallorca in die Landesliga. Am Mittwoch geht es zur verdienten Abschlussfahrt auf die spanische Urlaubsinsel. Nach der Rückkehr gilt es erstmal etwas Abstand vom Handball zu nehmen. Aber Coach Daschevski hat den Vorbereitungsplan schon ausgearbeitet. Anfang Juli soll es wieder losgehen. Dann warten schweißtreibende Wochen auf die Jungs.

Denn: Blau und Rot will in der Landesliga bestehen!!!      

Spielfilm: 2:2, 4:3, 6:5, 8:8, 10:8, (12:10), 13:14, 15:15, 15:18, 16:20, 18:20, 19:23, 21:25, 24:28.

HSG Rüsselsheim/Bauschheim/Königstädten: Marcel Chantre, Dime Ampov; Marius Reinheimer (10), Mirco Reinheimer (8/3), Lukas Dippel (3), Max Kaczmarek (2), Matthias Hirsch (1), Nico Cezanne (1), Marcel Diehl (1), Tino Reschner (1/1), Florian Römer (1/1), Marcel Späing, Steffen Weyrich, Christoph Marx.