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HSG 1: Tabellenführung zurückerobert

von Helmut Popp

Mit dem 31:28 (17:9)-Erfolg im Nachholspiel gegen den SV Erbach hat sich die HSG Rüsselsheim/Bauschheim/Königstädten am Dienstagabend die Tabellenführung in der Bezirksoberliga Darmstadt zurückerobert. Vor dem mit Spannung erwarteten Gipfel bei  Fürth/Krumbach bleibt die Weste der Rüsselsheimer Dreier-Spielgemeinschaft mit nunmehr 18:0 Punkten also weiterhin makellos weiß.

Am Ende war es bei „nur“ drei Toren Unterschied der knappste der bisher neun Saisonsiege. So richtig ernsthaft in Gefahr war dieser aber nie geraten. Der SV Erbach war mit einer extrem jungen Mannschaft (viele A.Jugendspieler) aufgelaufen – und präsentierte sich sehr spielstark. Ohne Zweifel wird diesem Team des ausgebufften  „Trainer-Fuchses“ Jens Becker die Zukunft  gehören.

In der Bauschheimer Sporthalle gestaltete Erbach allerdings erst in der Schlussphase das Resultat für sich etwas freundlicher. Was immerhin HSG-Coach Wladimir Daschevski nach dem Abpfiff dann doch etwas grimmig dreinblicken ließ. „Mit unserem Auftritt in der zweiten Halbzeit war ich überhaupt nicht mehr zufrieden. Da hat vieles nicht mehr gepasst. So dürfen wir uns am Samstag in Fürth nicht präsentieren“.

Von Anpfiff weg hatte sich ein sehr interessantes Handballspiel entwickelt. Matthias Hirsch, erstmals nach Verletzungspause wieder im Einsatz  setzte zu Beginn die ersten Akzente, zeichnete mit frühen Toren maßgeblich für die 6:3-Führung verantwortlich. Nach dem Ausgleich – 6:6 in der 11. Minute – dominierte die HSG. Überragend einmal mehr Torwart Marcel Chantre, der eine Viertelstunde lang nicht mehr zu bezwingen war. Neben drei Siebenmetern parierte er viele weitere freie Würfe. Um dann nach seinen Paraden den Ball  wie an der Schnur gezogen in die Spitze zu bringen, wo meist Marcel Diehl der Nutznießer war. Stark auch Mirco Reinheimer mit seinem Durchsetzungsvermögen sowie den Treffern aus der zweiter Reihe. Sein Bruder Marius dagegen hatte diesmal Ladehemmung; fand oft in Erbachs Schlussmann seinen Meister.

Die Gastgeber zogen bis zur 25. Minute mit einem 8:0-Lauf auf 14:6 davon. Nach dem 17:9 zur Pause hakte es dann jedoch zumindest phasenweise im zweiten Durchgang. Zwar spielte dabei auch Wurfpech eine Rolle. Insgesamt ging aber die bis dahin gezeigte Souveränität verloren, war man auch hinten in der Abwehr nicht mehr ganz so aufmerksam. Vor allem Erbachs blutjungen Rückraumschützen Maximilian Bänsch (11 Tore) bekam man nicht in den Griff. Trotz allem konnte der Gegner aber bis acht Minuten vor dem Ende (29:22) klar auf Distanz gehalten werden.

 

Spielfilm: 4:1, 6:3, 6:6, 14:6, 16:7, 17:9 – 18:11, 20:14, 23:14, 26:19, 29:22, 31:26, 31:28.

HSG: Marcel Chantre, Dime Ampov; Mirco Reinheimer (8/1), Marcel Diehl (7), Matthias Hirsch (6), Lukas Dippel (5), Max Kaczmarek (2), Marcel Späing (1), Marius Reinheimer (1), Nico Cezanne (1), Sven Sprengard, Rainer Döring, Tino Reschner.

Am Samstag (19 Uhr) steht nun im Odenwald der Gipfel bei der HSG Fürth/Krumbach (18:2 Punkte) an. Die haben bisher erst einmal verloren (zu Hause gegen Siedelsbrunn). Trainer Daschevski kann personell fast aus dem Vollen schöpfen; nur Florian Römer (Leistenbeschwerden) wird fehlen. Ein heißes Spiel ist zu erwarten. Wladimir Daschevski  hofft auf einen „beherzten und selbstbewussten Auftritt“ seiner Schützlinge. Und dies über die gesamten 60 Minuten – Unkonzentriertheiten wie am Dienstag gegen Erbach gilt es tunlichst zu vermeiden. Die HSG Fürth/Krumbach hatte sich in der abgebrochenen Saison 2019/20 als abgeschlagenes Schlussslicht freiwillig aus der Landesliga Süd zurückgezogen. Man ist nun selbst überrascht, dass nach der langen Coronapause der notwendige Neuaufbau auf Anhieb geklappt hat. An einem sofortigen Wiederaufstieg haben die Fürther nach eigener Aussage „kein Interesse“. Aber wohl schon daran, dem verlustpunktfreien Spitzenreiter die erste Scharte zuzufügen. Die erfolgsverwöhnten Rüsselsheimer sollten folglich ausreichend gewarnt sein.

 

 

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