Ersatzgeschwächter HSG 1 geht die Puste aus
von Helmut Popp aus Rüsselsheimer Echo
Crumstadt – Großen Personalsorgen zum Trotz hatten die Handballer der HSG Rüsselsheim/Bauschheim/Königstädten am Samstagabend dem Tabellenzweiten ESG Crumstadt/Goddelau einen aufopferungsvollen Kampf geliefert. Sie schnupperten lange an einer Überraschung, mussten sich am Ende dann aber doch mit 30:35 geschlagen geben, nachdem sie zur Halbzeit noch knapp mit 18:17 die Nase vorne hatten.
Die in Riedstadt zur Verfügung stehenden Akteure des abstiegsgefährdeten Bezirksoberligisten hatten eine Leistung geboten, die ihnen vor dem Anpfiff niemand zugetraut hatte. Weil Trainer Markus Rybak eine völlig uneingespielte Formation aufs Feld schicken musste: Rückraumschütze Mirco Reinheimer war privat verhindert, Kreisläufer Nico Cezanne hatte sich im Training am Donnerstag eine Handverletzung zugezogen und droht nun ebenfalls längerfristig auszufallen. Zudem waren Sven Sprengard und Rainer Döring angeschlagen, bissen aber auf die Zähne. Wenigstens gut, dass in der gleichen Halle unmittelbar zuvor die 3. Mannschaft der HSG im Einsatz war. Von dort lieh sich der Coach Joel Beer und Nick Walczuch aus, die beide ihre Sache gut machten.
„Als wir gesehen haben, wer bei den Rüsselsheimern alles fehlt, haben wir unseren Sieg insgeheim quasi schon als reine Formsache abgehakt. Dann wurden wir aber eines Besseren belehrt“, gaben die Spieler aus Crumstadt später zu. Jedenfalls fühlte sich „Rü/Ba/Kö“ in der Rolle des krassen Außenseiters pudelwohl. Die Gäste standen in der Abwehr sicher und verwerteten vorne ihre Chancen konsequent. So hielten sie mit dem Titelkandidaten nicht nur gut mit, sondern hatten sogar bis weit in die zweite Hälfte hinein das Geschehen im Griff.
Aber aus ihrer Sicht leider nicht darüber hinaus. Die Hallenuhr wies eine Restspielzeit von 17 Minuten und eine 26:22-Führung der Dreier-Spielgemeinschaft aus – da verflüchtigten sich sämtliche mühsam erkämpften Vorteile binnen kürzester Frist. Man war fortan kollektiv platt, schlichtweg mit der Kraft am Ende. In der 52. Minute konnte man nochmal zum 28:28 ausgleichen, ehe man den Gegner ziehen lassen musste. „Wenn wir solch eine Leistung in den entscheidenden Spielen gegen die Konkurrenten von hinten auf die Platte bringen, ist mir um den Klassenerhalt nicht bange“, versuchte sich Trainer Rybak zu trösten.
Spielfilm: 2:2, 5:4, 7:8, 10:10, 11:14, 14:16, (17:18), 18:21, 21:24, 22:26, 25:26, 28:28, 31:29, 35:29, 35:30.
Rü/Ba/Kö: Feuster, Ampov; Hirsch (9/5), Weyrich (4), Dippel (4), Wiefelspütz (4), Diehl (3), Römer (3), Sprengard (1), N. Walczuch (1), Beer (1), Döring, Ide. hpp