Zwei Schwergewichte hintereinander
von Helmut Popp aus Rüsselsheimer Echo
Rüsselsheim – Zwar herrschte bei den Bezirksoberliga-Handballern der HSG Rüsselsheim/Bauschheim/Königstädten am vergangenen Sonntag große Freude und Erleichterung. Denen war endlich der erste Sieg im neuen Jahr geglückt: 39:22 gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten MSG Roßdorf/Reinheim II. Nachdem das obligatorische Siegerfoto geschossen und – wie heutzutage längst üblich – auch auf Facebook gepostet war, kehrte man im Lager der Rüsselsheimer Dreier-Spielgemeinschaft aber schnell zur Tagesordnung zurück.
Ohne die eigene Darbietung kleinreden zu wollen, hatte sich schnell die Erkenntnis durchgesetzt, dass man im weiteren Saisonverlauf kaum nochmal auf solch einen schwachen Kontrahenten treffen wird. Zudem erwiesen sich auch die Erfolge von drei weiteren Kellerkindern als kleiner Stimmungstöter. Vor allem das 22:21 der ESG Erfelden im Derby gegen den bisherigen Spitzenreiter Crumstadt/Goddelau sorgte für erstaunte Gesichter.
Allerdings weniger bei HSG-Trainer Markus Rybak: „Wir dürfen eh nur auf uns schauen, müssen das eigene Ding durchziehen und die notwendigen Punkte selbst einfahren. Uns also der eigenen Stärken besinnen und dabei die Schwachstellen möglichst minimieren“, lautet dessen Marschroute für die kommenden Wochen. Dabei helfen sollen fortan, wie auch schon gegen Roßdorf/Reinheim II, mit „Comebacker“ Sascha Daschevski und dem aus der zweiten Mannschaft aufgerückten Außen Robert Ide zwei erfahrene Kräfte. Auch der 40-jährige Kreisläufer Rainer Döring, vornehmlich als Stabilisator der Abwehr eingeplant, überzeugte zuletzt beim ersten Rückrundenerfolg mit sechs Toren.
Jedoch dürfte für „Rü/Ba/Kö“ das Vorhaben mit dem Punkteeinfahren zumindest kurzfristig nur schwer umsetzbar sein. Nach der gelungenen Pflicht gegen das Schlusslicht warten nun nämlich hintereinander zwei Schwergewichte. Zunächst am Samstag (19.30 Uhr, Frtitz-Strauch-Halle) der frisch entthronte Primus ESG Crumstadt/Goddelau, eine Woche später dann zu Hause der neue Spitzenreiter HSG Langen. Rybak: „Auch da werden wir nicht in Ehrfurcht erstarren, wollen stattdessen auf jeden Fall unsere Chancen wahrnehmen“.
Ungewiss, ob bei Crumstadt/Goddelau die Pleite im Riedstadtderby Spuren hinterlassen und etwaige Selbstzweifel bestärkt hat. Nach einer 15:9-Führung zur Pause warfen die Crumstädter am Vorsonntag im zweiten Abschnitt nur noch sechs Tore, wurden vom Lokalrivalen Erfelden regelrecht niedergekämpft. Möglich, dass die spielstarken Mannen von Trainer Frank Herbert nun im Duell mit dem Rivalen aus dem Nordkreis umso entschlossener auftreten und um schnelle Wiedergutmachung bemüht sein werden. Möglich aber auch, dass sie verunsichert sind. Für diesen Fall wollen die Gäste gerüstet sein.
Inzwischen wurde auch ein Termin für das Anfang Februar dem Sturmtief „Sabine“ zum Opfer gefallene Heimspiel der HSG gegen den TV Lampertheim gefunden: Es wird am 9. April (Gründonnerstag) um 20 Uhr in der Bauschheimer Halle nachgeholt. hpp