Kaltstart in Erbach
von Helmut Popp aus Rüsselsheimer Echo
Rüsselsheim. Zwar mit einer zwiespältigen Gefühlslage, aber dennoch einer deutlichen Zielsetzung starten die Handballer der HSG Rüsselsheim/Bauschheim/Königstädten am Samstag in die Rückrunde der Bezirksoberliga Darmstadt. Während der vierwöchigen Weihnachtspause hatten sich die sportlichen Aktivitäten der Rüsselsheimer auf die eine oder andere Trainingseinheit beschränkt, zu denen Trainer Markus Rybak allerdings nie den kompletten Kader begrüßen konnte. „Wegen den vielen Urlaubern und Kranken hätten auch irgendwelche Turnierteilnahmen oder Testspiele keinen Sinn gemacht“, erzählt der HSG-Coach.
Für dessen Formation mutiert der Auftritt um 19.15 Uhr beim Tabellenelften SV Erbach also mehr oder weniger zu einem Kaltstart. Bei dem der Trainer erst kurzfristig wissen wird, mit welchen der von ihm auserwählten Akteure er im Heppenheimer Vorort überhaupt planen kann: Haupttorschütze Mirco Reinheimer plagt derzeit einer Erkältung, Kreisläufer Nico Cezanne ist ebenso wie Außen Marcel Diehl am Fuß lädiert und auch Matthias Hirsch hat seine Schulterprobleme noch nicht überwunden. Markus Rybak: „Selbst wenn die vier auflaufen können, hundertprozentig fit sind die bestimmt nicht“. Wenigstens erreichte ihn aber eine positive Nachricht aus Wetzlar, wo Torwart Dominik Gommans und Konterspieler Jonas Schmeiss mittlerweile erfolgreich an ihren Knien (jeweils Kreuzbandrisse) operiert wurden. Beide stehen jedoch erst wieder in der nächsten Saison zur Verfügung.
Unabhängig der kaum verheißungsvoll scheinenden Voraussetzungen hält Rybak einen Sieg an der Bergstraße für machbar. „Wir wollen uns die Punkte zurückholen, die wir zu Hause beim Hinspiel Mitte November leichtfertig verschenkt haben“. Da hatte „Rü/Ba/Kö“ den Erbachern beim 28:29 deren ersten Saisonsieg erlaubt, wobei der entscheidende Treffer erst nach der Schlusssirene durch einen direkt verwandelten Freiwurf hingenommen werden musste. Die Revanche wäre nun umso wichtiger, da der Rüsselsheimer Dreier-Spielgemeinschaft ansonsten in den nächsten Wochen ein weiteres Abdriften in die abstiegsbedrohte Region drohen könnte. Dort scheinen derzeit mit Erfelden (4:22) und Roßdorf/Reinheim II (2:24) zwei Mannschaften abgeschlagen, doch auf der sicheren Seite darf sich „Rü/Ba/Kö“ (11:15) keinesfalls schon jetzt wähnen. Markus Rybak hat schon mal hochgerechnet: „22 Punkte, von denen uns ja dann wegen der Schiedsrichterproblematik wieder zwei abgezogen werden, sollten es am Ende schon sein“. hpp