Ende macht fassungslos
von Helmut Popp aus Rüsselsheimer Echo
Rüsselsheim. Nur als „völlig verrückt“ lässt sich bezeichnen, was die Bezirksoberliga-Handballer der HSG Rüsselsheim/Bauschheim/Königstädten im letzten Heimspiel des Jahres gegen den HC VfL Heppenheim abgeliefert hatten. Das endete mit einem Unentschieden: 33:33 (13:17), nachdem die Hausherren am Samstag in der Bauschheimer Sporthalle nach der Schlusssirene per Siebenmeter den letzten Gegentreffer hinnehmen mussten.
Eine Punkteteilung, die den Kräfteverhältnissen der vorherigen Stunde durchaus gerecht wurde. Und die HSG-Trainer Markus Rybak auch noch 20 Minuten zuvor sicherlich mit Kusshand unterschrieben hätte. Tatsächlich stand er jedoch fassungslos am Spielfeldrand, ebenso wie alle seine Spieler den Kopf schamvoll nach unten gesenkt.
Was war geschehen? Nun, nach zuvor drei Siegen in Serie hatte die Rüsselsheimer Dreier-Spielgemeinschaft am Samstag überhaupt nicht den erhofften Rhythmus aufnehmen können. Der Tabellennachbar aus Heppenheim zog ihr mit relativ einfachen Mitteln den Zahn, spielte ruhig „seinen Stiefel runter“. „Rü/Ba/Kö“ musste permanent hinterherlaufen: 14:17 zur Pause, 21:22 in der 40. Minute. Ehe man dann urplötzlich, wie aus dem Nichts, fulminant aufdrehte. Die Trefferserie von Hirsch, Cezanne (2), Diehl und Weyrich zum 27:22 wendete binnen kürzester Frist das Blatt. Zwischendurch parierte Torwart Dime Ampov noch per Glanztat einen gegnerischen Konter – Heppenheim schien am Boden. Was auch noch fünfeinhalb Minuten vor Schluss galt, als der starke Marcel Diehl, diesmal mit zehn Toren erfolgreichster HSG-Schütze, zum 33:26 eingenetzt hatte. Entspannt lehnten sich auf der Tribüne die einheimischen Anhänger zurück. Dann jedoch ungläubig verfolgend, was ihre Mannschaft anschließend auf dem Feld fabrizierte. Vorne wurden die Bälle regelrecht weggeworfen, hinten nicht mehr konzentriert verteidigt. Und so eben tatsächlich die Sieben-Tore-Führung noch vergeigt. Statt den Gast in der Tabelle überflügeln zu können, ist man nur Neunter.
Spielfilm: 2:4, 4:6, 5:8, 7:9, 9:9, 10:12, 12:15, (14:17), 17:19, 21:22, 27:22, 30:23, 33:26, 33:33.
Rü/Ba/Kö: Ampov, Feuster; Diehl (10), Reinheimer (8/4), Cezanne (6), Hirsch (5), Weyrich (2), Balß (1), Römer (1), Sprengard, Wiefelspütz, Dippel, Döring. hpp