von Helmut Popp aus Rüsselsheimer Echo 

„Zwei gegen zwei“ sorgte am Samstag für Mallorca-Flair bei den TuS-Handballern. Sportlich ließen dabei vor allem auch zwei Fußballer aufhorchen.  

Rüsselsheim. Richtig was los war am Samstag auf dem TuS-Sportgelände am Keglerheim: Sieben Stunden lang spannende und mitreißende Handball-Action auf den beiden Spielfeldern. Musikalisch untermalt durch die einschlägig bekannten „Ballermann-Hits“ von Jürgen Drews, Micky Krause und Co,  die im Laufe des Nachmittags rauf und runter gespielt wurden. Da kam sowohl bei den Protagonisten als auch den zahlreichen Zuschauern echte Partystimmung auf. Vor allem, nachdem der Himmel seine Schleusen wieder geschlossen hatte. Zeitgleich mit dem Anpfiff der ersten Partien hatte er diese geöffnet, doch als es schon bald aufhörte zu regnen, stand dem Gelingen der 7. Auflage des von der Handballabteilung der TuS Rüsselsheim ausgerichteten „Zwei gegen zwei-Turniers“ praktisch nichts mehr im Wege.

Sieben Frauenteams, 20 Männerduos sowie 15 Vertretungen in der Kategorie „Oldstars/Nichthandballer“ hatten – zum Teil phantasievoll benamt und kostümiert – den Kampf um die Siegerpokale, Medaillen und die von einigen Sponsoren zur Verfügung gestellten Sachpreise aufgenommen. Besonders attraktiv der Zusatzpreis für die Turniergewinner: Die durften sich nämlich über eine von der Firma „Rheinboot“ gestiftete Erlebnisfahrt auf dem Rhein freuen.

Obwohl wieder zahlreiche „externe“ Paare mit von der Partie waren, machten am Samstag im großen Männerwettbewerb die Vertreter des Bezirksoberligisten MSG Rüsselsheim/Bauschheim/Königstädten den Sieg unter sich aus. Marcel Diehl und Marius Reinheimer hatten sich im Finale mit 2:1 Siegen gegen Fabio Manderscheid und Sven Sprengard durchgesetzt. Auch die beiden wieder mit viel Lob überhäuften Turnierorganisatoren Matthias Hirsch und Christoph Marx hatten aktiv ins Geschehen eingegriffen. Sie überstanden trotz allem Stress die Vorrunde, behaupteten sich auch noch im Viertelfinale, ehe sie dann jedoch die letzten Spiele verloren und auf dem vierten Rang landeten.

Die Spielvariante „Zwei gegen zwei“ ist extrem schnell und kraftraubend.  Auf verkleinertem Feld gelten die normalen Handballregeln, wobei die Mittellinie nicht überschritten werden darf. Wer aus mindestens neun Metern Entfernung zuerst drei Tore geworfen hat, ist der Gewinner. Einigen der Teilnehmer war diese Handball-Spielart bisher unbekannt. Wie beispielsweise dem extra aus dem schweizerischen Luzern angereisten Duo „Alm Öhis“. Moritz Wolf und Florian Henrich waren früher in der 2. Bundesliga für die TSG Münster und Frankfurt RheinMain auf Torejagd gegangen. Sie sind aktuell noch beim ATV Altdorf (Henrich) bzw. SG Pilatus (Wolf) in der 2. und 3. Liga der Schweiz aktiv. Anfangs hatte es schon den Anschein, als würden die beiden das Turnier rocken. Zunächst von Sieg zu Sieg eilend, schwanden aber dann die Kräfte. Als Trost blieb ihnen nur die Auszeichnung für die beste Kostümierung.

Das eine oder andere Kaltgetränk zwischendurch war wohl nicht wirkungslos geblieben. „Aber egal, der Spaß steht bei dieser tollen Veranstaltung eh im Vordergrund“, waren sich die beiden Ex-Profis einig. Und ergänzten augenzwinkernd: „Wir sind im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder dabei. Und dann wissen wir auch, wie wir uns zwischen den Spielen zu verhalten haben“.

Das hatten am Samstag mit Peter Riedl und Sebastian Schwarzer schon zwei Kicker gewusst. Die hatten nämlich völlig überraschend bei den Oldstars/Nichthandballern die Oberhand behalten. „Wir haben heute allen gezeigt, dass Fußballer die besseren Handballer sind“, resümierte Peter Riedl schelmisch. Der 37-Jährige kickte früher für den SV Wehen Wiesbaden in der Regionalliga, hat seine Fußballschuhe inzwischen aber an den berühmten Nagel gehängt. Partner Schwarzer schnürt diese aber noch auf der anderen Mainseite für den A-Ligisten FC Marxheim. Mit viel Glück waren die beiden als Vorrundenvierter gerade so in die Endrunde eingezogen. Konditionsstark und mit viel Einsatz zogen sie dort aber alle handballerischen Register und stießen schließlich am Ende mit den Titelverteidigern Rainer Döring und Oliver Schulz zwei erfahrene Handballer vom Thron.

Ergebnisse

Männer: 1. Leftboys (Marcel Diehl/Marius Reinheimer), 2. Hightower und Sven (Fabio Manderscheid/Sven Sprengard), 3. Traumschiffwilli (Florian Römer/Steffen Weyrich), 4. We love 2 gegen 2 (Matthias Hirsch/Christoph Marx).

Frauen: 1. Baybitches (Katharine Felka/Tatjana Kapp), 2. M & M (Andrea Fischer/Jasmin Raykowski), 3. Black Swan (Amira Hamaoui/Alina Gäbler), 4. Honolulu (Irina von Auer/Katja Schwarzer).

Oldstars/Nichthandballer: 1. Daddy Cool (Peter Riedl/Sebastian Schwarzer), 2. Die Mudder (Rainer Döring/Oliver Schulz), 3. Flamongos (Jan Weis/Jürgen Siller), 4. Gündogan und Özil (Sascha Baumhauer/Roman Pompetzki).          hpp