Zwar nicht schön, aber trotzdem erfolgreich
von Helmut Popp aus Rüsselsheimer Echo
Gegen Siedelsbrunn/Wald-Michelbach lagen die MSG-Handballer bei Halbzeit hinten, verteidigen am Ende dennoch den Heimnimbus.
Rüsselsheim. Ohne sich großartig mit Ruhm zu bekleckern, haben die Bezirksoberliga-Handballer der MSG Rüsselsheim/Bauschheim/Königstädten zum Jahresauftakt ihre makellose Heimbilanz gewahrt. Auch in der für sie ungewohnten Halle der Königstädter Gerhart-Hauptmann-Schule behielten sie am Sonntagabend gegen den Tabellenelften HSG Siedelsbrunn/Wald-Michelbach trotz einer diesmal wenig überzeugenden Vorstellung mit 30:27 die Oberhand, nachdem sie zur Pause noch mit 13:16 zurücklagen.
„Hauptsache gewonnen“, kommentierte MSG-Trainer Wladimir Daschevski den siebten Saisonsieg seiner Schützlinge, mit dem Tabellenplatz sieben untermauert wurde. Über die spielerische Darbietung wollte der Übungsleiter nach dem Abpfiff nicht reden. Stattdessen verwies er auf die Tatsache, dass die Hälfte des Teams erst am Vorabend von einer einwöchigen Skifreizeit zurückgekommen sei. Und lobte eben „Kampfgeist und Moral, mit denen das Spiel noch umgebogen werden konnte“.
Großen Anteil hieran hatte einmal mehr der starke Torwart Marcel Chantre mit seinen vielen Paraden. Als Ersatz für den verletzten Kapitän Matthias Hirsch überzeugte auf Rückraum-Mitte auch Stefanos Tsoultsidis mit sieben Treffern, vornehmlich in der letztlich entscheidenden Umschwungsphase des zweiten Durchgangs erzielt.
In erster Linie wurde den gut 100 Zuschauern in Königstädten aber viel Leerlauf geboten. Eine zerfahrene Begegnung, der man kein BOL-Niveau attestieren konnte. Ergebnismäßig schien die MSG bis zum 9:6 alles im Griff zu haben. Weil bis dahin Marcel Diehl und Florian Römer von der Rechtsaußenposition getroffen hatten. Ansonsten mussten aber ungemein viele Missverständnisse und Fehlpässe notiert werden. Ein ums andere Mal eroberte die aufmerksame Gästeabwehr beim Versuch des Kreisanspiels den Ball.
So schlichen die Protagonisten der Dreier-Spielgemeinschaft dann angesichts des 13:16-Pausenrückstands mit bedröppelten Mienen in die Kabine. Viel besser wurde es zwar auch nach Wiederbeginn nicht. Doch es reichte zur Wende. Aber nur, weil nun Siedelsbrunn/Wald-Michelbach den Faden nicht mehr aufnehmen konnte und spätestens ab der 45. Minute mit der Kraft am Ende war. Da hatte die MSG zunächst den 17:20-Rückstand egalisiert – und zog anschließend auf 25:21 davon. Wenigstens da war dann seitens der Gastgeber endlich einigermaßen ansehnlicher Handballsport geboten worden.
Spielfilm: 2:0, 2:2, 5:3, 6:5, 9:6, 10:9, 10:14, 12:15, (13:16), 16:17, 17:20, 21:21, 25:21, 27:23, 29:24, 30:27.
MSG: Marcel Chantre; Stefanos Tsoultsidis (7), Florian Römer (5), Sven Sprengard (4), Marcel Diehl (4), Max Kaczmarek (4), Marius Reinheimer (3), Lukas Dippel (1), Nico Cezanne (1), Yannick Popp (1/1), Alexander Zellmann, Mirco Reinheimer, Jens Hartmann. hpp