Kaltstart in Königstädten
Nach Lösung des Termin-Wirrwarrs hoffen die MSG-Handballer auf heil und einigermaßen fit zurückkehrende Skifahrer. Gegen Gäste aus dem Odenwald bestreiten sie zum ersten Mal ein Heimspiel in Königstädten.
Rüsselsheim. Während die meisten Handballmannschaften aus der Region am Wochenende noch pausieren, muss Bezirksoberligist MSG Rüsselsheim/Bauschheim/Königstädten am Sonntagabend einen Kaltstart ins neue Jahr hinlegen. Ohne angemessene Vorbereitung und ohne weitere Spielpraxis. Denn, dass die Mannen um Trainer Wladimir Daschevski, wie auch von dieser Zeitung in der Mittwochausgabe berichtet, zuletzt beim Turnier des Ligarivalen Crumstadt/Goddelau in Aktion getreten seien, war eine in einem Übermittlungsfehler begründete bedauerliche Falschmeldung. Stattdessen hat dort nämlich tatsächlich Lokalrivale TG Rüsselsheim (BOL Wiesbaden) seine Form getestet – und den Wettbewerb nach durchwachsenen Darbietungen letztlich auf Rang sechs abgeschlossen.
Für die Rüsselsheimer Dreier-Spielgemeinschaft geht es hierfür nun schon wieder um Punkte. Dass sie nun am Sonntag um 18 Uhr gegen die HSG Siedelsbrunn/Wald-Michelbach erstmals ein Heimspiel in der Halle der Königstädter Gerhart-Hauptmann-Schule austragen, hat sich erst relativ kurzfristig ergeben. Die dazugehörige Vorgeschichte ist lang – und nicht ganz unkompliziert: Ursprünglich hätte die MSG zum Rundenauftakt im September letzten Jahres in Siedelsbrunn antreten sollen. Auf Wunsch der Gastgeber stimmte man seinerzeit einer Verlegung zu und einigte sich auf den 13. Januar als neuen Termin. Bis die MSG-Verantwortlichen jedoch vor wenigen Wochen feststellten, dass ihnen an diesem Tag dann praktisch die halbe Mannschaft fehlen würde. Der Grund: Gleich fünf Spieler hatten sich für eine Wochen-Freizeit des Bauschheimer Skiclubs angemeldet, von der sie erst am späten Samstagabend zurückkommen. Also wurde der Gegner kontaktiert und um eine Verlegung auf den nächsten Tag gebeten. Die Siedelsbrunner waren sofort sehr kooperativ, hatten allerdings keine Halle zur Verfügung. Da man jedoch in zwei Wochen zum Rückrundenauftakt sowieso wieder aufeinandertreffen wird, wurde nun einfach das Heimrecht getauscht. Folglich wird – weil die Bauschheimer Halle anderweitig belegt ist – zunächst in Königstädten gespielt, am 27. Januar muss die MSG dann in den Odenwald.
Die Formation von TuS, SKG und TVK wird sich also zumindest bis dahin gedulden müssen, um ihre miserable Auswärtsbilanz (alle fünf Spiele in der Fremde wurden verloren) beenden zu können. Das Jahr 2018 beginnt für sie nun mit zwei Heimspielen (eine Woche später kommt TGB Darmstadt), in denen die völlig makellose Serie vor eigenem Publikum fortgesetzt werden soll. Was aber halt beim Kräftemessen mit dem Tabellenelften Siedelsbrunn/Wald-Michelbach kein Selbstläufer ist. Völlig ungewiss nämlich, in welcher körperlicher Verfassung die Skifahrer am Vorabend aus Österreich zurückkommen werden. Ungewiss auch, ob sich die MSG-Handballer in der für sie ungewohnten Spielstätte auf Anhieb heimisch fühlen werden. Und ungewiss, ob wenigstens ein paar Zuschauer aus Königstädten die Gelegenheit nutzen, erstmals Handball der Bezirksoberliga Darmstadt im eigenen Ort erleben zu können. Nach dem vor Rundenbeginn erfolgten Beitritt zur MSG hat jedenfalls kein Akteur des TV Königstädten den Sprung in den Erstmannschaftskader gepackt.
Gewiss allerdings ist, dass Coach Daschevski vorerst auf die Dienste von Kapitän Matthias Hirsch verzichten muss, den eine langwierige Verletzung am Handgelenk außer gefecht setzt. Auf dessen Spielmacherposition (Rückraum-Mitte) darf deshalb Stefanos Tsoultsidis mit etwas mehr Einsatzzeit rechnen. Auch der im Vorjahr ausgefallene Jens Hartmann ist da nach mittlerweile erfolgter Genesung möglicherweise eine Alternative. hpp